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Blick über die rechte Schulter einer Person auf das Gesicht einer Ärztin. Sie trägt OP-Kittel, Kopfhaube, medizinischen Mundschutz und kleine Vergrößerungslinsen auf der Brille. Ihr Blick ist nach unten gerichtet.

Infektion der Prothese (Periprothetische Infektion)

Die Infektion einer Gelenkprothese kann zu jeder Zeit auftreten, am häufigsten jedoch in den ersten 2 Jahren nach der Implantation. Erfahren Sie mehr zu Ursachen, Symptomen, Diagnostik und Behandlung von Protheseninfektionen.

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Was sind die Ursachen für Protheseninfektionen?

Protheseninfektionen lassen sich prinzipiell in akute und chronische periprothetische Infektionen unterteilen, wobei ihre Ursachen identisch sein können.

Eine Infektion der Prothese (z.B. Knie oder Hüfte) entsteht zumeist durch Bakterien, die während der Operation oder während der Wundheilung. Eine weitere Möglichkeit einer Besiedelung der Prothese mit Keimen ist die Streuung der Bakterien über den Blutkreislauf, ausgehend von anderen Infektionsherden wie Entzündungen im Mund- und Rachenraum, der Harnwege, der Haut, der Fußnägel oder der Lunge. 

Was sind die Symptome von Protheseninfektionen?

Symptome akuter Infektionen

  • meist schweres Krankheitsgefühl (einhergehend mit Fieber und/oder Schüttelfrost)
  • Entzündungszeichen im Blut (Sepsis)
  • Endzündungszeichen in der Nähe der Prothese wie Schwellungen, Rötungen, Überwärmung oder Schmerz

Symptome chronischer Infektionen

  • meist schleichender Verlauf 
  • Schmerzen im betroffenen Gelenk
  • Lockerung der Prothese

Wie werden Infektionen der Prothese diagnostiziert?

Neben Anamnese, körperlicher und radiologischer Untersuchung erfolgen in der Regel eine Blutuntersuchung und eine Punktion des Gelenkes. Zusätzlich können Gewebe oder das Material der Prothese analysiert werden.
Im Rahmen einer Umfelddiagnostik, welche unter anderem aus Untersuchungen der Lunge, des Zahnstatus und des Herzens besteht, wird zudem nach möglichen Infektionsherden gesucht. Dies dient der Sicherstellung einer schnellstmöglichen Therapie und der Vermeidung erneuter Infektionen. 

Wie werden Protheseninfektionen behandelt?

Stationäre Behandlung 
Zur Therapie einer periprothetischen Infektion sind in der Regel eine oder mehrere Operationen erforderlich.

Bei einer frühen Infektion (innerhalb der ersten Wochen) kann die Prothese in der Regel erhalten werden. Die Prothese wird gespült, infiziertes Gewebe entfernt und nicht-metallische Teile der Prothese ausgetauscht. Begleitend findet eine Antibiotikatherapie statt.

Ist die Infektion fortgeschritten bzw. chronisch, ist ein Implantatwechsel notwendig. Hierbei wird das Gelenk gespült sowie infiziertes Gewebe entfernt. Zudem wird das Implantat herausgenommen und nach ca. 2-8 Wochen durch ein neues ersetzt. Darüber hinaus ist eine 12-wöchige Antibiotikatherapie erforderlich.

In Abhängigkeit von der Infektion werden Patientinnen und Patienten nach standardisierten Behandlungsschemata therapiert, die stetig evaluiert und validiert werden. Dies gewährleistet eine stets aktuelle und bestmögliche Behandlung. Dabei wird die Behandlung natürlich immer auf den individuellen Krankheitsverlauf angepasst und im Detail besprochen. 


Nachbehandlung
Nach dem stationären Aufenthalt ist zumeist eine Reha notwendig, um den Heilungsprozess weiter zu unterstützen. Das Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie hat unter anderem enge Kooperationen mit geriatrischen Rehakliniken, die auf Patientinnen und Patienten höheren Alters spezialisiert sind.  

Zudem werden die Patientinnen und Patienten im Rahmen der ambulanten Sprechstunde weiter behandelt. Hierbei werden u.a. die Wirksamkeit der Antibiotikatherapie sowie die Rehabilitationsfortschritte überprüft.

Wie lange dauert die Behandlung?

Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem individuellen Gesundheitszustand des Betroffenen und der Art der Infektion.