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Preise und Auszeichnungen

04.09.2017

Dreifache Auszeichnung für Assistenzärztin des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie der Charité – Universitätsmedizin Berlin

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Anastasia Rakow erhielt Fritz-Linder-Preis, Jacques Duparc Award und ein Reisestipendium für die Teilnahme am SICOT Orthopaedic World Congress in Kapstadt

Im Rahmen des diesjährigen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) in München wurde Anastasia Rakow, Assistenzärztin am Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie der Charité, mit dem renommierten Fritz-Linder-Preis ausgezeichnet. Sie erhielt den Preis für ihren Vortrag „Der Einfluss von Degradationsprodukten des Abriebs von Hüftendoprothesen mit Metall-Metall-Gleitpaarungen auf die Qualität periprothetischen Knochens“. Dabei erklärte sie, wie die Freisetzung von Chrom und Cobalt aus Hüftendoprothesen mit sogenannten Metall-Metall-(MoM)Gleitpaarungen zum implantatnahen Knochenverlust beiträgt. Gemeinsam mit Dr. Janosch Schoon, Wissenschaftler am Julius Wolff Institut der Charité, und weiteren Forschern hatte sie in einer 2016 publizierten Studie gezeigt, dass mesenchymale Stromazellen (MSCs) des lokalen Knochenmarks infolge einer solchen Exposition in ihrem osteogenen Potential signifikant beeinträchtigt werden [1]. Die Fähigkeit der MSCs, in matrixmineralisierende Osteoblasten zu differenzieren, zeigte sich stark eingeschränkt. Dieser zelluläre Funktionsverlust stellt eine Komponente des Pathomechanismus periprothetischer Osteolysen dar und ist möglicherweise mitursächlich für das schlechte Outcome der Endoprothesen mit MoM-Gleitpaarungen bzw. der Revisionsendoprothetik nach Primärversorgung mit MoM-Implantaten.
Aus mehr als 900 eingereichten Abstracts aller chirurgischen Fachgesellschaften wurden 2017 die sechs Beiträge mit der höchsten wissenschaftlichen Bewertung, darunter die Arbeit von Anastasia Rakow, ausgewählt und im Rahmen des Chirurgischen Forums des 134. Kongresses der DGCH vorgestellt. Der Fritz-Linder-Preis wird an den Erstautor bzw. Referenten des besten Vortrages innerhalb des Chirurgischen Forums verliehen. Der Preisträger wird aufgrund der Qualität des Vortragsinhalts, der Ergebnisdarstellung und der Diskussion des Vortrags im interdisziplinären Plenum ermittelt. Den Vorsitz der Bewertungskommission hatten in diesem Jahr Prof. Dr. med. Michael D. Menger, Direktor des Instituts für Klinisch-Experimentelle Chirurgie und Dekan der medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes, Prof. Dr. med. Gabriele Schackert, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden und Präsidentin der DGCH 2015/16 und Prof. Dr. med. Jörg Fuchs, Direktor der Kinderchirurgie und –urologie des Universitätsklinikums Tübingen sowie Präsident der DGCH 2017/18.
Die Auszeichnung Anastasia Rakows mit dem Fritz-Linder-Preis ist seit 20 Jahren die erste dieser Art für einen Mediziner der Charité. 

Auf dem 18. Jahreskongress der European Federation of National Associations of Orthopaedics and Traumtology (EFORT) in Wien stellte Rakow zudem eine in vitro Studie vor, deren Ergebnisse die Reversibilität der o.g. Effekte auf MSCs im Knochenmark möglich erscheinen lassen. Sollten sich diese Erkenntnisse in vivo bestätigen, so wäre eine „Erholung“ der Knochenqualität nach vollständiger Entfernung der MoM-Implantate und -Abriebprodukte vorstellbar. Für ihr Poster mit dem Titel “Reversibility of MoM wear products related decrease in the osteogenic capacity of mesenchymal stromal cells in vitro“ erhielten Anastasia Rakow und ihre Co-Autoren Prof. Dr.-Ing. Georg Duda, Prof. Dr. med. Carsten Perka und Dr. rer. medic. Janosch Schoon den Jacques Duparc Award 2017. Mit dem Jacques Duparc Award werden die zehn besten Posterpräsentationen des EFORT-Jahreskongresses prämiert.

Darüber hinaus würdigte die Deutsche Sektion der SICOT e.V. die wissenschaftlichen Leistungen der Assistenzärztin mit einem Reisestipendium für die Teilnahme an dem 38. SICOT Orthopaedic World Congress. Dieser wird im November 2017 in Kapstadt / Südafrika abgehalten.
SICOT, Société Internationale de Chirurgie Orthopédique et de Traumatologie, ist eine Non-Profit-Organisation, deren Ziel es ist, Wissenschaft und Handwerk auf den Gebieten der Orthopädie und Unfallchirurgie auf internationaler Ebene weiterzuentwickeln, um die Patientenversorgung zu optimieren sowie Lehre, Forschung und Bildung zu fördern.
Rakow wird auf dem Orthopädischen Weltkongress der SICOT eine gemeinsam mit Dr. med Nora Renz, Oberärztin für Septische Chirurgie am Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, durchgeführte Studie über hämatogene periprothetische Infektionen vorstellen. Außerdem wird sie in Kapstadt in Kooperation mit Janosch Schoon durchgeführte Forschungsprojekte, in deren Focus die biologischen Effekte der Abriebprodukte von Hüft- und Knieendoprothesen stehen [1; 2], mit international renommierten Experten diskutieren.

[1] Rakow A, Schoon J, Dienelt A, John T, Textor M, Duda G, Perka C, Schulze F, Ode A.
Influence of particulate and dissociated metal-on-metal hip endoprosthesis wear on mesenchymal stromal cells in vivo and in vitro.
Biomaterials 2016;98:31-40.

[2] Schoon J, Geissler S, Traeger J, Luch A, Tentschert J, Perino G, Schulze F, Duda GN, Perka C, Rakow A.
Multi-elemental nanoparticle exposure after tantalum component failure in hip arthroplasty: In-depth analysis of a single case.
Nanomedicine 2017



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