Gemeinsame Arbeit mit dem Julius Wolff Institut gewinnt begehrte Auszeichnung der ESB.
Marcel Dreischarf, Doktorand am Julius Wolff Institut und Mitglied der Berlin-Brandenburg Schule für Regenerative Therapien, hat den Clinical Biomechanics Award 2013 der European Society of Biomechanics (ESB) gewonnen. Der Preis wurde im Rahmen des 19. Kongresses der ESB in Patras (Giechenland) vergeben.
Die ausgezeichnete Arbeit "Influence of a vertebral misalignment after total disc replacement on facet joint forces, capsule tensile forces and clinical outcome" ist gemeinsam mit seinen Kollegen Antonius Rohlmann, Sascha Lauterborn, Hendrik Schmidt und Thomas Zander sowie mit den klinischen Kollegen Michael Putzier und Partrick Strube vom Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie der Charité entstanden.
Die klinischen Erfolge von künstlichen Bandscheiben sind häufig gut. Bei einigen Patienten ist jedoch der Bewegungsumfang im operierten Segment verringert, und die kleinen Wirbelgelenke sind bereits zwei Jahre nach der Implantation deutlich degeneriert. Durch die Implantation einer künstlichen Bandscheibe kann es zu einem leichten Versatz der zum Implantat benachbarten Wirbel kommen. In der ausgezeichneten Arbeit wurde in einer numerischen Simulation der Einfluss solch eines Versatzes auf das mechanische Verhalten der Wirbelsäule untersucht und festgestellt, dass dadurch der Bewegungsumfang verringert wird. Außerdem nimmt, abhängig von der Richtung des Versatzes, entweder die Kontaktkraft in den kleinen Wirbelgelenken oder die Zugkraft in der Gelenkkapsel zu.
In einer anschließenden klinischen Studie konnte gezeigt werden, dass bei den Patienten, bei denen durch den Wirbelversatz die Zugkraft in der Gelenkkapsel anstieg, die klinischen Ergebnisse deutlich schlechter waren. Die Implantathersteller sind daher aufgerufen, Instrumentarien zur Verfügung zu stellen, die ein präzises Einbringen der künstlichen Bandscheibe gewährleisten.
Nach 2000 und 2008 ist es bereits das dritte Mal, dass ein Mitglied des Julius Wolff Instituts diesen begehrten Preis der European Society of Biomechanics gewonnen hat. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 1000 Euro dotiert.
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